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Jean-Pascal Roux im Interview mit MediaLABcom

Interview mit Jean-Pascal Roux

Die Telekom trägt Verantwortung für Deutschland

Bonn, 15. April 2022:

Die Telekom hat im vergangenen Jahr über eine Million Haushalte mit Glasfaser angeschlossen. Der Wunsch vieler Wohnungsunternehmen und Immobilienverwalter bleibt auch 2022 deutlich spürbar, möglichst rasch Zugang zum Glasfasernetz zu erlangen. Jean-Pascal Roux, Leiter Wohnungswirtschaft und Breitbandausbau Geschäftskunden bei der Telekom, ist mit seinem Team maßgeblich für die positive Entwicklung verantwortlich. In einem Gespräch mit Chefredakteur Jörg Bleyhl skizziert Roux die bisherige Entwicklung und die nächsten Schritte für einen umfassenden Ausbau des Glasfasernetzes.

Herr Roux, die Telekom will maßgeblich dazu beitragen, alle deutschen Haushalte bis 2030 mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen. Wie soll das funktionieren?
Wir wollen den Anschluss für alle und bringen die Glasfaser überall in Stadt und Land. Dafür wollen wir so viele Marktakteure wie möglich einbinden – allen voran die Wohnungsunternehmen, die ja 30 Prozent der Mietwohnungen in Deutschland bewirtschaften. Durch unseren Schulterschluss mit der Wohnungswirtschaft konnten wir im vergangenen Jahr Glasfaser-Gestattungsverträge für eine Million Wohneinheiten abschließen. Rund die Hälfte davon mit FTTH, also gleich bis in die Wohnungen. Das zeigt, dass der Glasfaserausbau jetzt mächtig Fahrt aufnimmt; im laufenden Jahr wollen wir uns weiter kräftig steigern.

Von den Verbänden der Wohnungswirtschaft waren letztes Jahr doch eher kritische Töne zu hören?
Aus der Kritik ist ein äußerst produktiver Dialog geworden, durch den wir die Abläufe entzerrt, Verträge vereinfacht und auch die Technik optimal auf die Bedürfnisse der Wohnungswirtschaft zuschneiden konnten. Ich bin außerordentlich dankbar für diese Zusammenarbeit, denn so kommen wir unserem Ziel, der neue Lieblingspartner der Wohnungswirtschaft zu sein, in Riesenschritten näher.

Für Irritation sorgte doch vor allem das neue Telekommunikationsgesetz, das der Umlagefähigkeit des Kabelanschlusses ein Ende setzt.
Man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Die TKG-Novelle ist der Anfang vom Ende des Koaxkabels. Der Gesetzgeber hat sich auf FTTH als Standard für die Versorgung der Immobilien festgelegt. Nach dem ersten Schreck entdeckt die Wohnungswirtschaft jedoch mehr und mehr, dass das Gesetz voller erfreulicher Möglichkeiten steckt. Zum Beispiel, dass sie von der Telekom ganz ohne Eigeninvestitionen ihre Liegenschaften mit FTTH modernisieren lassen kann. Natürlich profitiert die Wohnungswirtschaft auch von den Milliarden, die die Telekom in die Glasfaser investiert – aber Geld ist nicht alles: Unser Ziel ist, Wohnungsunternehmen, Hauseigentümer und Verwalter bestmöglich zu beraten und individuell zu unterstützen.

Wer gibt in Punkto Glasfaseranschluss Gas und wer steht auf der Bremse?
Die Bremsen haben sich im letzten Jahr branchenweit gelöst. Neben den privaten Hauseigentümern sind die professionellen Hausverwalter auf Zack und verstehen es, Chancen zu nutzen. Besonders freut mich, dass wir im letzten Jahr große Wohnungsunternehmen für die Telekom gewonnen haben. Das sind sowohl kommerzielle Wohnungsbaufirmen, aber auch Gesellschaften, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind – also Unternehmen mit Vorbildcharakter, auf die die gesamte Branche schaut. Das dokumentiert das Vertrauen, das man der Telekom entgegenbringt.

Sie sagen, 2021 haben sich die Hälfte der Hauseigentümer für den Glasfaser-Ausbau bis in die Wohnung entschieden. Was ist mit den anderen 50 Prozent?
Bei der Hälfte installieren wir zunächst den Glasfaser-Hausanschluss, meist im Keller. Ab diesem Punkt gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wenn man keinen Vollausbau will, kann man abwarten, bis Bewohner ein Glasfaserprodukt beziehungsweise einen Dienst bestellen. Die Wohnungen werden dann nach und nach mit Glasfaser an geschlossen. Man kann den Glasfaser-Hausanschluss auch nutzen, um vorhandene Hausverteilnetze anzubinden. Die Möglichkeiten sind so individuell wie die Gebäude. Daher gibt es für die Hausverteilnetze bei der Telekom kein Schema F, sondern individuelle Lösungen. Gerade deshalb lohnt es sich, jetzt aktiv zu werden und nicht abzuwarten, bis der Bagger vor der Tür steht. Dann können wir ohne Handlungs- und Entscheidungsdruck gemeinsam das Haus besichtigen und Vorschläge machen, die passgenau sind.

Können Sie ein Beispiel geben?
Es gibt Wohnungsunternehmen, die mit dem Bau von FTTH ein paar Jahre warten wollen, etwa weil andere Sanierungsprojekte Vorrang haben. Dann können wir übergangsweise auch die Koaxleitungen und sogar die gute alte Telefonleitung so umfunktionieren, um die Glasfaser-Signale auf den letzten Metern bis in die Wohnungen zu bringen. Der Standard ist und bleibt FTTH, den Weg dorthin können wir gemeinsam individuell gestalten.

Inzwischen gibt es viele Anbieter, die Glasfaser verlegen – darunter milliardenschwere Finanzinvestoren. Es herrscht Goldgräberstimmung. Mit welchen Argumenten wollen Sie die Wohnungsunternehmen für die Telekom gewinnen?
Die Telekom trägt Verantwortung für Deutschland. Wir bauen und betreiben Netze so, dass man sich auch in Jahrzehnten darauf verlassen kann. Wir sind technisch und kaufmännisch seriös und berechenbar – das ist wichtig für die Wohnungswirtschaft, die von den Kabelnetzbetreibern in den letzten Jahrzehnten viel Kummer gewohnt war. Wir planen auch nicht, unser Unternehmen in ein paar Jahren an den nächsten Investor zu verkaufen. Auch die Verbraucher vertrauen der Telekom wie keinem anderen Provider, denn wir leisten uns den besten Kundenservice in Deutschland. Während alles teurer wird, erschließen wir den Menschen Preisvorteile durch attraktive, individuelle Produktbündel von Telefon, Mobilfunk, Internet und Fernsehen.

Wollen Sie beim Netzausbau alles allein machen?
Nein, wir kooperieren auch mit Wettbewerbern, sofern sie seriös und langfristig orientiert sind. Mit regionalen Netzbetreibern wie Wilhelm.Tel, Netcologne und EWE, den Stadtwerken Münster und anderen Betreibern arbeiten wir schon zusammen. Außerdem öffnen wir unsere Glasfasernetze für den Wettbewerb, sodass der Verbraucher über den Telekom-Glasfaseranschluss beispielsweise auch Dienste von 1&1 buchen kann. Das unterscheidet die Glasfaser grundlegend vom Kabel, bei dem der Verbraucher auf einen einzigen Anbieter festgenagelt wird.

Die Wohnungswirtschaft trauert dem Kabel hinterher, weil es eine Fernseh-Grundversorgung garantiert.
Deshalb sichert die Telekom der Wohnungswirtschaft und ihren Mietern die Fernsehversorgung gleich doppelt: Einmal mit einem klassischen Kabelfernsehen, das wir über Glasfaser ebenso anbieten können wie über Koax. Und gleichzeitig mit MagentaTV, der internet-basierten Plattform für alles: klassisches lineares Fernsehen, Kinofilme, Netflix, Disney-TV, exklusive Sportsender, Musik, Aufnahmefunktionen – auf bis zu drei Geräten gleichzeitig und sogar zum Mitnehmen auf dem Handy, Laptop und Smartphone. Gerade in punkto TV-Versorgung ist die Wohnungswirtschaft bei der Telekom am besten aufgehoben, weil sie als globaler Konzern Zugriff auf die besten Programme und Technologien hat. Das gilt übrigens auch für unser Fremdsprachenangebot im Free-TV. Für alle Angebote gilt, dass der Mieter nur das bezahlt, was er auch nutzt. Kurz: Unser Fernsehangebot ist besser und mieterfreundlicher als das bisherige Kabelfernsehen.

Die Energiepreise und Baukosten explodieren. Hat die Wohnungswirtschaft jetzt nicht andere Prioritäten als den Glasfaserausbau?
Gerade jetzt ist es wichtig, dass Deutschland nicht den Anschluss verpasst. Deshalb rate ich allen Hauseigentümern und -Verwaltern, ihre Immobilie besser heute als morgen für den Hausanschluss bei der Telekom anzumelden. Auch für die Anbindung der Wohnungen ist die Telekom gerade jetzt der richtige Partner, weil wir für jedes Objekt eine individuelle und auch kostenneutrale Lösung finden. Bei der Telekom weiß man, was man hat.

Dieses Interview erscheint im Modernisierungsmagazin 4/2022

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