Wer kann sich das Leben in den Städten noch leisten?
Planen, Bauen, Leben – Die Städte der Zukunft.
Wie sollen die Städte von morgen aussehen, und wer wird sich das Leben dort leisten können?
Copyright: ZDF/Marilena Schulte
Die wachsenden Metropolen stoßen an ihre Grenzen. Mit nachhaltigen Konzepten wollen Städteplaner den drohenden Kollaps verhindern.
Das Wichtigste auf einen Blick
- Stadtplanungen müssen den Menschen wieder stärker in den Fokus stellen
- Stärkung der Infrastruktur im ländlichen Bereich
- Energie-Plus-Gebäude als große Mietshäuser: die Antwort auf den Klimawandel
Wohnungsnot, Landflucht, Klimawandel – extreme Hitze und Überflutungen drohen in Zukunft häufiger. Wie sollen die Städte von morgen aussehen, und wie und mit welchen Rohstoffen wollen wir bauen? Können Stadtplaner und Bauherren all das in den Griff bekommen? Die ZDF-Dokumentation Planen, Bauen, Leben beschäftigt sich mit diesen zukunftsweisenden Themen.
„Wir müssten heute besser und zukunftssicherer bauen als jemals zuvor“, meint Lamia Messari-Becker, Professorin für Gebäudetechnologie und Bauphysik. „Die Stadtentwicklung muss den Menschen wieder stärker in den Mittelpunkt stellen. Ohne einen soziokulturellen Kontext ist kein Bauwerk und keine Stadt nachhaltig“, sagt die Bauingenieurin. Messari-Becker ist Mitglied des Sachverständigenrats für Umweltfragen und berät die Bundesregierung in Fragen der nachhaltigen Stadtentwicklung.
Wie sehen Städte aus, in denen sich wieder mehr Menschen das Wohnen leisten können?
Mitten im Frankfurter Bankenviertel entstehen neue Wohnhochhäuser. Ein Trend in vielen Metropolen dieser Welt: Wohnhochhäuser versiegeln wenig Fläche und schaffen den benötigten Raum in der Höhe. Die Stadtverwaltung hat den Bauherren zudem verpflichtet, 30 Prozent geförderten Wohnraum zu schaffen – damit auch Mieter mit geringem Einkommen eine Chance auf eine attraktive Wohnung haben. Doch das ist nur einer von vielen Aspekten des nachhaltigen Bauens: „Wir müssen die Beziehung zwischen Stadt und Land völlig neu denken“, fordert Lamia Messari-Becker. Denn die Städte stoßen mehr und mehr an ihre sozialen und ökologischen Grenzen. Umso mehr brauche es eine gestärkte Infrastruktur im ländlichen Raum: Arbeitsplätze, schnelles Internet, Mobilitätskonzepte.
Vorbereitung auf den Klimawandel: Ein weiteres Puzzleteil beim Bauen für die Zukunft
Städteplaner in Essen und Hamburg rüsten sich gegen extreme Hitzeperioden, aber auch gegen Starkregen und Überflutungen. Und auch das ist Nachhaltigkeit: Bei den verwendeten Baumaterialien setzen mutige Bauherren auf nachwachsende Rohstoffe.
In Weimar wächst gerade ein zweigeschossiges Mehrfamilienhaus aus Strohballen als tragende Bauteile. Und manche Gebäude produzieren sogar mehr Energie, als sie verbrauchen: In Frankfurt funktioniert ein solches Energie-Plus-Gebäude sogar als großes Mietshaus.
Angesichts der vielfältigen Herausforderungen ist für Städteplaner und Bauherren klar: Wir müssen heute klüger und nachhaltiger bauen als jemals zuvor.