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Im Interview

Glasfaseranschluss – Tür auf für die Telekom

Bonn, 03. Juli 2023:

Der Telekom-Anschluss ist in praktisch jeder Immobilie in Deutschland Standard. Bis 2030 soll daraus ein Glasfaser-Anschluss werden. Telekom-Manager Jean-Pascal Roux und Marcel Witte erklären, wie diese Mammutaufgabe gelingen soll – und wie Hausbesitzer und Immobilienmanager jetzt von den Milliardeninvestitionen profitieren.

Herr Roux, Herr Witte, die Immobilienwirtschaft klagt über viele Zumutungen – von der Energiewende bis hin zu steigendes Zinsen. Hat da noch jemand ein offenes Ohr für das Thema Glasfaseranschluss?

Roux: Solange er kostenlos ist, schon: Die Telekom modernisiert im Rahmen ihrer Ausbauprojekte ihre Netze und Anschlüsse im Haus auf eigene Kosten mit Glasfaser – das ist vor dem Hintergrund steigender finanzieller Belastungen eine gute Nachricht.

Witte: Der Glasfaseranschluss ist eine bedeutende Wertsicherung für die Immobilie. Und wenn ihn die Telekom baut, können sich Immobilieneigentümer und Mieter auf eine nachhaltige Qualität und Betriebssicherheit verlassen. Da weiß man, was man hat.

Und: kommt die Botschaft an?

Roux: Ja, wir konnten unser Ausbautempo erheblich beschleunigen: Schon heute können fast sechs Millionen Haushalte einen Glasfaseranschluss von uns bekommen. Dieses Jahr wollen wir drei Millionen Glasfaseranschlüsse bauen.

Witte: Die professionelle Immobilienwirtschaft ist der wichtigste Treiber unseres Ausbautempos: Wohnungsunternehmen, aber vor allem Immobilienverwalter sind beim Thema Glasfaser hellwach und sichern sich gerne den kostenlosen FTTH-Anschluss, also bis in die Wohnung.

Trotzdem: Die Bunderegierung will bis 2030 den Anschluss für alle und Sie wollen dazu beitragen – da müssen Sie aber noch einen Zahn zulegen.

Roux: Das geht schneller, als Sie denken. Schließlich haben wir unsere Netze längst weitgehend durch Glasfaser erneuert. Was jetzt ansteht, ist die Modernisierung des allerletzten Stücks: unsere Netze und Anschlüsse bis zum Haus und innerhalb der Häuser. Die Tatsache, dass dies für Immobilieneigentümer und Mieter kostenlos erfolgt und die Telekom dies nicht an Vorvermarktungsquoten oder andere Abnahmezwänge koppelt, erleichtert die Sache natürlich erheblich. Trotzdem ist natürlich noch viel zu tun, deshalb verstärken wir die Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Immobilienwirtschaft in den Regionen und vor Ort.

Sie haben sich organisatorisch neu aufgestellt und präsentieren sich jetzt als regional orientiertes Unternehmen.

Witte: Die Telekom ist wie die Sparkasse vor Ort: Immer da, immer nah. Wir geben Sicherheit. Die Menschen vertrauen der Telekom wie keinem anderen Telekommunikationsunternehmen. Dieses über Generationen gewachsene Vertrauen vertiefen wir jetzt durch unsere regionalen Teams, die weitgehend eigenständig entscheiden und so ihre Ortskenntnis und Kundennähe optimal ausspielen können.

Roux: Gleichzeitig verstärken wir unsere Zusammenarbeit mit Bauträgern und Projektentwicklern, Facility Management-Unternehmen und privaten Immobilieneigentümern: Ein Zahnarzt, der ein paar Häuser oder Eigentumswohnungen besitzt, hat nun mal andere Fragen als der Betreiber eines Industrieparks, Bürohochhauses oder Fahrradladens. Für all diese Bedürfnisse kümmern wir uns jetzt noch intensiver, damit wir schneller vorankommen.

Ist das nötig? Schließlich ist die Rechtslage doch eindeutig: Die Telekom hat ein Zugangsrecht zur Immobilie, um ihre Netze zu modernisieren. Der Hauseigentümer ist gesetzlich zur Mitwirkung verpflichtet. Eine WEG darf nicht gegen den FTTH-Anschluss beschließen, auch Vermieter müssen dem Mieter den Anschluss gewähren.

Witte: Das stimmt, aber wir haben uns bei der Telekom das Ziel gesetzt, unseren Kunden zu Fans zu machen. Deshalb ist es uns wichtig, alle mitzunehmen, aufzuklären und zu begeistern.

Die Telekom ist nicht allein mit Glasfaser unterwegs – rund 270 Anbieter tummeln sich in Deutschland; von Stadtwerken über Finanzinvestoren bis zu Elektrohandwerkern. Sorgt das nicht für Verwirrung?

Witte: Auch deshalb ist es uns wichtig, seriöse Aufklärungsarbeit zu leisten. Wir haben einen anderen Ausgangspunkt: wir sind schon seit Generationen im Haus und modernisieren unsere vorhandenen Netze und Anschlüsse. Dafür kooperieren wir auch mit vielen Partnern – etwa mit vielen Stadtwerken.

Roux: Wir kooperieren auch mit unseren direkten Wettbewerbern, indem wir nicht nur unsere eigenen Dienste in die Wohnung leiten, sondern auch die von Vodafone, 1&1 oder O2. Das sichert dem Nutzer maximale Anbieterfreiheit – aus einem einzigen Anschluss. Es gibt andere Glasfaserfirmen, die zusätzlich eigene Netze ins Haus bringen wollen, neben den Netzen der Telekom.

Moment, wirft man der Telekom nicht gerade vor, dass sie andere Glasfaser-Anbieter überbaut?

Roux: Zu Unrecht, denn mit unserem Netz sind wir heute in fast jeder Immobilie in Deutschland zuhause. Dieses Netz modernisieren wir nun mit Glasfaser, damit es weiterhin und auch für die kommende Generation stabil allen Anforderungen an eine moderne Telekommunikationsinfrastruktur standhält. Und wir möchten, dass möglichst alle Menschen in Deutschland Zugang zur besten Infrastruktur haben, egal in welcher Region, ob in der Stadt oder auf dem Land.

Warum sollte ich dann als Hausbesitzer oder -Verwalter auf einen der neuen Glasfaser-Investoren setzen, wenn die Telekom doch früher oder später sowieso ihre Netze im Haus erneuert? Da könnte ich mich zurücklehnen und abwarten, bis die Telekom kommt.

Roux: Rechtlich hat jeder Netzbetreiber ein Zugangsrecht. Aber nicht jeder Netzbetreiber baut auch kostenlos bis in die Wohnung. Unser Rat ist: Schauen Sie sich die Angebote des Netzbetreibers genau an. Prüfen Sie, welche Anschlüsse er kostenlos anbietet und ob er die wichtigsten Dienstanbieter zum Nutzer durchleitet: Telekom, Vodafone, 1&1 und O2. Fragen Sie kritisch nach, was die geschäftliche Perspektive angeht: werden die Netze nur gebaut, um sie nach ein paar Jahren zu verkaufen? Wie sieht es mit dem Kundenservice aus?

Witte: Es ist besser, sich nicht zurückzulehnen, sondern sich jetzt zu informieren – und dabei auf jeden Fall mit der Telekom zu sprechen. Je früher Sie Kontakt aufnehmen, desto besser. So treffen Sie eine fundierte Entscheidung und können sich nicht nur einen kostenlosen, sondern auch reibungslosen Anschluss sichern. Kurz: Tür auf für die Glasfaser, Tür auf für die Telekom!

Netzwerker zwischen Immobilienwirtschaft und Telekom: Marcel Witte, Vice President Wohnungswirtschaft und Breitbandausbau, Jean-Pascal Roux, Senior Vice President Vertrieb Fiber.

Dieser Artikel erscheint in der aktuellen "Standpunkt"-Ausgabe der MuP-Verlag GmbH.

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